Selbstgemachter Joghurt - Einfach & lecker

  • Vorbereitung 10 min
  • Zubereitung 10 min
  • Portionen 4 Personen
  • Schwierigkeit Leicht
  • Jahreszeit IMMER
  • Beitrag vom 27.05.2024

Bei uns beginnt die Joghurtzubereitung ganz traditionell mit einem Abstecher zur Milchtankstelle. Meistens samstags, wenn wir unseren Wocheneinkauf erledigen, liegt das Milchhäusl praktischerweise auf unserem Weg. Schon von weitem sehen wir die Kühe entspannt auf der saftig grünen, mit Löwenzahn übersäten Weide grasen. Am Milchtankautomat unseres Vertrauens zapfen wir dann beste Bio-Rohmilch mit Naturland-Bio-Siegel – direkt von glücklichen Kühen aus dem Tangrintel.

Ob es an der Milch liegt, dass unser selbstgemachter Joghurt so lecker ist? Keine Ahnung. Fakt ist, dass kein gekaufter Joghurt da mithalten kann. Unser Joghurt kommt komplett ohne Zucker aus. Der Geschmack ist mild und sahnig, ohne die säuerliche Note, die man oft bei Naturjoghurt aus dem Supermarkt findet. Er ist stichfest und seine Konsistenz erinnert an cremige 'Panna Cotta'.

Und das Beste: Die Zubereitung ist kinderleicht. Klar, ihr braucht ein bisschen Geduld, aber sonst nur einen Herd, einen Topf, einen Schneebesen und eine Decke – das war’s. Eine Joghurtmaschinen oder sonstiger technischer Schnickschnack ist überflüssig. Bei diesem Rezept klappt alles mit ganz einfachen Mitteln!


Selbstgemachter Joghurt - Einfach & lecker

Für unseren Joghurt verwenden wir beste Bio-Rohmilch. Da diese vor dem Verkauf nicht erhitzt wird, besteht allerdings die Gefahr von Keimen und Krankheitserregern. Vor dem Verzehr muss diese Milchsorte stets abgekocht werden. Verwendet ihr hingegen ESL-Milch oder H-Milch aus dem Supermarkt, ist dies nicht notwendig. Diese Milchsorten werden im Herstellungsprozess bereits auf hohe Temperaturen erhitzt und sind somit sicher für den sofortigen Verbrauch.

Zutaten selbstgemachter Joghurt


Für den Joghurt

Für die Zeit der Fermentation 1)

Aus eigenem Anbau

  • ¯\_(ツ)_/¯ Diesmal nichts

1) Fermentation oder Fermentierung ist der Prozess, bei dem aus Milch Joghurt wird. Die der Milch hinzugefügten, speziellen Milchsäurebakterien wandeln den Milchzucker (Laktose) in Milchsäure um. Durch diesen Vorgang wird die Milch dicker und erhält den typischen Geschmack und die Konsistenz von Joghurt.

Vom Milchbauern auf den Tisch


Zubereitung


  • 1 Erhitzt die Milch in einem Topf. Rührt die Milch regelmäßig um, besonders wenn sie heißer wird. Durch das Rühren wird die Wärme gleichmäßig verteilt und verhindert, dass sich Milch an den Seiten des Topfes festsetzt und anbrennt. Bei Milch aus dem Supermarkt reicht es, sie auf etwa 95°C zu erhitzen. Wenn kleine Blasen am Rand des Topfes erscheinen und sich die Milch zu bewegen beginnt, ist sie heiß genug. Bei Rohmilch dagegen ist es wichtig, sie einmal komplett aufzukochen. Sie muss sich sichtbar heben und das Volumen im Topf zunehmen. Nehmt den Topf vom Herd, sobald die Milch die gewünschte Temperatur erreicht hat.

    Tipp: Ich verwende zum Rühren einen Schneebesen, weil ich festgestellt habe, dass damit die Milch weniger am Boden des Topfes anliegt im Vergleich zum Rühren mit einem Kochlöffel.
  • 2 Lasst die Milch auf etwa 60°C abkühlen. Dieser Vorgang wird ungefähr 15-20 Minuten dauern. Milch bei 60 Grad Celsius ist sehr warm, aber nicht unerträglich heiß. Hier sind zwei einfache Tests, um die Temperatur zu überprüfen:

    Lippentest: Wenn ihr einen Esslöffel Milch aus dem Topf entnehmt, sollte dieser sich sehr warm, aber nicht brennend an den Lippen anfühlen - In etwas so wie ein angenehm zu trinkende Tasse 'heißer' Kakao.

    Fingertest: Taucht vorsichtig einen sauberen Finger in die Milch. Wenn ihr den Finger problemlos für einige Sekunden darin halten könnt und es sich trotzdem sehr warm anfühlt, ist die Milch genau richtig.
  • 3 Rührt mit einem Schneebesen den Joghurt in die abgekühlte Milch ein. Beim ersten Mal habe ich einen Esslöffel 10% griechischen Joghurts verwendet. Seitdem nutze ich jedes Mal einen Esslöffel unseres eigenen Joghurts. Wenn noch welcher im Kühlschrank ist, verwende ich diesen. Andernfalls habe ich immer 2-3 'Anzucht'-Portionen in der Gefriertruhe. Es funktioniert problemlos, den gefrorenen Joghurt direkt in die 60°C warme Milch zu geben. Man muss nur darauf achten, dass er sich vollständig auflöst und gleichmäßig verteilt. Aus dem einmal gezüchteten Joghurt könnt ihr also immer wieder neuen Joghurt herstellen.
  • 4 Füllt die Milch-Joghurt-Mischung in kleine Gläser oder Schalen und stellt sicher, dass sie auslaufsicher verschlossen werden können. Wenn ich plane, den Joghurt als Dessert zu verwenden, greife ich gerne zu dekorativen Weckgläsern. Für den täglichen Gebrauch verwende ich IKEA 365+ Vorratsbehälter aus hitzebeständigem Glas. Die sind platzsparend und halten die Mischung sicher verschlossen. Für 1 Liter Milch empfehle ich jedoch die Verwendung der 1,8-Liter-Variante der IKEA 365+ Behälter. Obwohl es auch eine 1-Liter-Box gibt, habe ich festgestellt, dass die Flüssigkeit bei dieser Variante oft am Deckel klebt. Die größere Box bietet mehr Platz und verhindert ein mögliches Auslaufen noch besser.
  • 5 Umwickelt die Gefäße komplett mit einer Decke und stellt sie an einen warmen Ort. In diesem warmen Klima vermehren sich die Bakterien und fermentieren die Milch, was zu einer cremigen Konsistenz und einem angenehmen Geschmack führt. Die Dauer bis zur Fertigstellung des Joghurts variiert je nach Größe der Gläser oder der Menge des Inhalts. Sie kann zwischen 5 und 10 Stunden liegen. Die Fermentierung ist abgeschlossen, wenn der Joghurt sichtbar fest geworden ist und sich die Molke von der festen Joghurtmasse trennt.
  • 6 Entfernt die Decke, lasst den Joghurt noch etwas bei Zimmertemperatur abkühlen und gebt ihn dann in den Kühlschrank – oder probiert ihn doch gleich warm. Ich persönlich liebe es, den Joghurt direkt nach der Fermentation zu genießen. Ein warmes, umarmendes Gefühl für die Geschmacksknospen, einfach unwiderstehlich!
  • 7 Selbstgemachter Joghurt war bei uns mindestens 14 Tage genießbar. Leider hatten wir bisher noch keine Gelegenheit festzustellen, ob er noch länger halten würde - Normalerweise ist er nach ein paar Tagen bereits gegessen.
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