Schwedische Apfeltorte: Ein weihnachtlicher Genuss aus Lageräpfeln

  • Vorbereitung 30 min
  • Zubereitung 20 min
  • Portionen 12 Stücke
  • Schwierigkeit Leicht
  • Jahreszeit Nov - Mrz
  • Beitrag vom 14.12.2024

Die Tage wirken, als seien sie in einen endlosen Schleier aus Nebel gehüllt – grau und schwer. Der November hat sich dieses Jahr von seiner düstersten Seite gezeigt und uns mit einer Sinfonie aus erdigen Grau- und Brauntönen beehrt. Die Flüsse Laber und Naab taten ihr übriges und überzogen die Landschaft mit dichten, undurchdringlichen Nebelschwaden. Jeder Morgen begann, als habe die Nacht beschlossen, ein wenig länger zu bleiben. Kaum ließ das Licht erahnen, dass der Tag begonnen hat, schlich sich die Dämmerung auch schon wieder heran. Es ist der Lichtmangel, der den Gedanken an die Polarnacht in Skandinavien erweckt. Doch es gibt nicht nur Finsternis. Im Keller lagern unsere Bestände an Boskoop, hier auch als Lederäpfel bekannt. Noch immer leuchten sie rotgolden wie die späte Sommersonne.


Doch langsam wird ihre Schale runzlig und das Fruchtfleisch mürbe. Hin und wieder müssen wir einen Apfel aussortieren, der schwarz geworden ist – Zeit aus einigen Äpfeln eine leckere, sonnengelbe, schwedische Apfeltorte zu backen. Ihr leuchtender Farbton bringt die verlorene Wärme des Sommers zurück und vertreibt die winterliche Dunkelheit. Passend zur Vorweihnachtszeit verleiht der weiße Glühwein dem Rezept eine feine, festliche Note. Eine köstliche Art, den Advent zu feiern und gleichzeitig ideal zur Verwertung von reifen Lageräpfeln.


Warum Lageräpfel perfekt sind

Die Schwedische Apfeltorte ist ein Klassiker, der Tradition und Genuss perfekt vereint. Sie stammt aus Skandinavien und ist bekannt für ihre einfache Zubereitung und den intensiven Apfelgeschmack. In Schweden wurde sie vor allem mit Apfelsorten aus dem eigenen Garten zubereitet – eine Praxis, die perfekt zu unserer Idee passt, Lageräpfel im Winter sinnvoll zu nutzen. Gerade wenn die Äpfel für den Frischverzehr an Attraktivität verlieren, entfalten sie in der Torte ihre volle Stärke. Ihre natürliche Süße und ihr konzentriertes Aroma werden durch das Backen wunderbar hervorgehoben.

Ein Stück Schweden auf eurem Weihnachtstisch

In unserer weihnachtlichen Interpretation dieses Klassikers setzen wir noch einen festlichen Akzent: Statt Weißwein verwenden wir weißen Glühwein. Das verleiht der Torte nicht nur ein besonderes Aroma, sondern bringt auch eine gemütliche, adventliche Stimmung auf den Tisch – perfekt für die dunklen Wintertage!

Zutaten Schwedische Apfeltorte


Für den Boden

Für die Füllung

Für die Dekoration

Aus eigenem Anbau

  • Äpfel (Garten) Boskoop | Lederapfel

Regional

  • Vanillezucker Selbstgemacht 2)
  • Ei Direkt vom Bauern
  • Mehl Aus einer lokalen Mühle
  • Butter & Sahne Regionaler Erzeuger

1) Weiße (Glüh)wein-Varianten

Traditionell wird die Füllung dieser Torte mit einem halbtrockenen Weißwein zubereitet. Für die weihnachtliche Note könnt ihr entweder einen bereits fertigen weißen Glühwein verwenden oder euren Lieblingsweißwein mit den typischen Glühweingewürzen verfeinern. Hierfür eignen sich gemahlener Zimt (etwa ¼ Teelöffel), eine Messerspitze Nelken, eine Prise Kardamom und ein Hauch Vanille (entweder ½ Teelöffel oder das Mark einer Vanilleschote).

Für eine alkoholfreie Variante ersetzt ihr den Wein einfach durch naturtrüben Apfelsaft oder alkoholfreien Weißwein. Auch hier könnt ihr mit den gleichen Gewürzen arbeiten, um das weihnachtliche Aroma beizubehalten. So könnt ihr die Torte ganz individuell an eure Vorlieben anpassen und sie für jeden Anlass passend gestalten!

2) Bourbon-Vanille statt Vanillin

Vanillin statt Vanille: Viele handelsübliche Vanillezucker enthalten synthetisches Vanillin, das zwar intensiv duftet, aber nicht mit dem feinen Aroma echter Vanille mithalten kann. Wenn ihr Wert auf hochwertigen Geschmack legt, lohnt es sich, auf echte Bourbon-Vanille zu setzen. Für die Torte verwende ich Puddingpulver mit echter Bourbon-Vanille – ein kleines Extra, das den Unterschied macht, ohne das Budget zu sprengen.

Auch beim Vanillezucker setze ich auf eine natürliche Alternative. Bei uns zu Hause steht immer ein kleines Glas mit Zucker, in das eine echte, leicht angeritzte Vanilleschote gelegt wurde. Der Zucker nimmt das natürliche Aroma der Schote auf und entwickelt mit der Zeit einen intensiven, unverfälschten Vanillegeschmack. Das ist nicht nur nachhaltig, weil die Schote über lange Zeit verwendet werden kann, sondern schmeckt auch einfach besser.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Schwedische Apfeltorte


  • 1 Bereitet die Äpfel vor. Schneidet zunächst großzügig alle schadhaften Stellen aus den Äpfeln heraus. Anschließend schält ihr sie, entfernt das Kerngehäuse und wascht die Apfelstücke gründlich unter fließendem Wasser. Schneidet die vorbereiteten Äpfel in grobe Würfel, etwa 0,5 bis 1 cm groß, und gebt sie in eine Schüssel. Wenn ihr möchtet, könnt ihr die Apfelstücke mit etwas Zitronensaft beträufeln – das bewahrt die helle Farbe und verhindert, dass sie braun anlaufen.
  • 2 In einer Rührschüssel das Ei mit dem Zucker und dem Vanillezucker so lange cremig schlagen bis der Zucker sich vollständig aufgelöst hat.
  • 3 Die weiche Butter, Mehl, Backpulver dazugeben. Verarbeitet die Zutaten mit den Knethaken eures Mixers oder den Händen zu einem glatten Teig.
  • 4Fettet eure Springform gründlich ein und bestäubt sie mit etwas Mehl. So bleibt nichts kleben, und die Torte lässt sich später leicht lösen. Heizt den Ofen auf 150 °C Ober- und Unterhitze vor.
  • 5 Drückt den Teig gleichmäßig in die gefettete Springform, sodass der Boden vollständig bedeckt ist. Formt dabei einen kleinen Rand von etwa 1 cm Höhe, indem ihr den Teig vorsichtig an den Seiten der Form hochzieht. So läuft die saftige Füllung beim Backen nicht aus der Form.
  • 6 Bereitet den Pudding zu. Verrührt eine kleine Menge des Apfelsafts in einer Tasse mit dem Puddingpulver, bis keine Klümpchen mehr zu sehen sind. Den restlichen Apfelsaft und Weißwein bzw. Glühwein zusammen mit dem Zucker in einem Topf aufkochen. Sobald die Flüssigkeit kocht, rührt ihr die vorbereitete Puddingmischung mit einem Schneebesen ein und lasst alles kurz aufkochen, bis es eindickt.
  • 7 Schichtet die Apfelstücke abwechselnd mit der Puddingmasse in die Springform. Die letzte Schicht sollte Pudding sein, damit die Oberfläche schön gleichmäßig wird.
  • 8 Backt die Torte für etwa 90 Minuten bei 150–160 °C.
  • 9 Lasst die Torte nach dem Backen vollständig abkühlen und stellt sie anschließend für mehrere Stunden, idealerweise über Nacht, kalt. So wird die Füllung fest und lässt sich besser schneiden. Löst die Torte erst nach dem vollständigen Abkühlen vorsichtig mit einem Holzspatel aus der Springform.

Dekorieren für den festlichen Anlass

Schlagt die Sahne steif. Verteilt die Sahne gleichmäßig auf der Torte und streicht sie glatt.

Ob ihr Vanillezucker oder Sahnesteif in eure geschlagene Sahne geben möchtet, hängt ganz von euren Vorlieben und dem Verwendungszweck ab. Ich persönlich lasse beide Zusätze weg.

Vanillezucker bringt zwar eine süße, dezente Vanillenote in die Sahne, aber für mich reicht es vollkommen, die fertige Sahne mit Zimtzucker zu bestreuen. Das gibt nicht nur die richtige Süße, sondern auch ein tolles Aroma.

Sahnesteif sorgt dafür, dass die Sahne länger ihre Form behält – ideal für Torten, die über längere Zeit stehen müssen. Doch bei mir kommt die Torte direkt mit der frisch geschlagenen Sahne in den Kühlschrank und wird bald danach serviert. So bleibt die Sahne schön frisch und cremig, und ich spare mir die zusätzlichen Zutaten wie Trennmittel, die in Sahnesteif oft enthalten sind.

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