Die Sache mit den Birnen ist jedes Jahr das Gleiche: Erst hängen sie wochenlang fest und steinhart am Baum, grün und noch weit entfernt vom süßen Genuss. Gleichzeitig sammelt man fast täglich Fallobst auf – kleine Haufen von Früchten, die es nicht geschafft haben. Viele tragen die typischen Spuren des Apfelwicklers: kleinen Bohrlöchern, aus denen braune Krümel hervorquellen. Innen ziehen sich Gänge durchs Fruchtfleisch und irgendwo dazwischen lebt die Larve des Apfelwicklers. Wegwerfen wäre schade, also bleibt nur eines: das Gute vom Schlechten zu trennen. Die Birnen ein paar Tage nachreifen lassen, mit dem Messer sauber ausschneiden, in großzügige Würfel schneiden – und schon sind die Birnen bereit für etwas, das sich lohnt: ein einfaches, aromatisches Kompott, das mit wenig Aufwand euren Vorrat aufstockt.
Einkochen ist eine traditionelle Methode, um Ernteüberschüsse oder Fallobst zu retten. In Deutschland hat Birnenkompott eine lange Geschichte als Wintervorrat. Mit festen Sorten wie Williams oder Conference gelingt es besonders gut – die Früchte behalten ihre Form und entfalten ein süßes Aroma.
Birnen reifen selten direkt am Baum vollständig aus. Am besten pflückt ihr sie, solange sie noch etwas fester sind. Wenn sich die Frucht mit einem kleinen Dreh leicht vom Ast löst, habt ihr den richtigen Zeitpunkt erwischt. Lasst sie dann ein paar Tage an einem kühlen, dunklen Ort – zum Beispiel im Keller oder in der Speisekammer, liegen, dort bekommen sie ihr volles Aroma. Das gilt auch für Fallobst: Sammelt die Früchte regelmäßig auf, sortiert sie durch und legt sie zum Nachreifen beiseite.
Geht beim Ernten vorsichtig mit den Früchten um. Schon kleine Druckstellen verderben rasch und sollten gleich verarbeitet werden. Für Kompott eignen sich besonders Birnen, die noch etwas Biss haben – die Stücke bleiben beim Einkochen schön in Form und zerfallen nicht.
Birnenkompott einzukochen ist übrigens eine der einfachsten Möglichkeiten, sich einen kleinen Vorrat für den Winter anzulegen und ist gar nicht kompliziert. Probiert es aus, ihr werdet sehen: Es braucht nicht viel und das Ergebnis lohnt sich jedes Mal.
Ja, Äpfel, Quitten oder Pflaumen eignen sich auch hervorragend. Folgt einfach der gleichen Anleitung!
Kühl und dunkel gelagert, bleibt es mindestens bis zu einem Jahr haltbar.
Statt Aludosen oder gekauften Gläsern nehmen wir wiederverwendbare Weck-Gläser, das spart Müll und Transportwege. Den Zuckergehalt bestimmen wir selbst – weniger Süße, purer Geschmack. So entsteht ein Zero-Waste-Rezept, das regionale Früchte verarbeitet – am besten direkt vom eigenen Baum! Kein Baum im Garten? Fragt bei Freunden oder sucht nach Streuobstwiesen in der Nähe – dort könnt ihr oft kostenfrei ernten, wenn die Bäume dafür gekennzeichnet sind. Einfach vorher informieren!
Eigenes Birnenkompott schont den Geldbeutel! Fallobst kostet 0 € – einfach sammeln und verarbeiten. Für den Weißwein zahlst du je nach Qualität, Zucker und Gewürze hast du meist im Vorrat bzw. sind die Kosten gering. Alte Gurkengläser mit Twist-Off-Deckel sparen teure Neuanschaffungen und der Strom fürs Einkochen ist minimal. So sparst du insgesamt bis zu 75 % gegenüber gekauftem Kompott.
Birnenkompott schmeckt pur schon wunderbar, aber es passt auch zu vielen Gerichten. Hier ein paar Ideen: