In den malerischen Tälern der Oberpfalz, eingebettet zwischen den Flüssen Naab und Laaber, wo die Wiesen sanft im Wind wiegen und die Wälder zu langen Spaziergängen einladen, liegt unser ganz persönliches Gemüseparadies. Hier wachsen Bio-Schätze, von Hand gepflegt und mit Liebe umsorgt. Und weil bei uns jeder Tag ein Gemüse-Abenteuer zwischen Karotten und Kürbissen ist, haben wir ein Tagebuch geführt, das euch von der Verwandlung erzählt, die unser Garten im Laufe der Jahreszeiten durchlebt. Macht es euch gemütlich und lasst euch von unseren grünen Geschichten verzaubern!
Ende Mai und die ersten Bohnenkeimlinge wagen sich vorsichtig aus der Erde – der Start eines langen Weges bis zur Ernte! In etwa 75 Tagen sollten sie bereit sein, uns mit ihrer Fülle zu erfreuen. Natürlich hängt die genaue Zeitspanne von den Wetterbedingungen ab.
Dieses Jahr haben wir beschlossen, bei der Verarbeitung einen neuen Weg zu gehen: Statt die Bohnen wie gewohnt einzumachen, werden wir sie einfrieren. Schließlich sind uns bisher etwa 40% der Gläser verdorben – ein herber Verlust für den ganzen Aufwand und die wertvolle Ernte. Also, auf ein neues Experiment und hoffentlich besseres Gelingen!
Die Rhabarberernte geht langsam zu Ende. Wir haben zwei Stauden: eine junge, grünstielige und grünfleischige, die wir letzten Herbst gepflanzt haben. Diese hat uns dieses Jahr mit drei imposanten Blüten überrascht und ansonsten zarte, dünne Stängel hervorgebracht. Unsere alt eingesessene, rotstielige und rotfleischige Staude hingegen hat uns zuverlässig genug Rhabarber für drei Kuchen und – als krönenden Abschluss – ein leckeres Kompott geliefert. Ein Hoch auf den alten Veteranen im Garten!
Am Abend genossen wir auf unserer Terrasse das Kompott als köstlichen Nachtisch, verfeinert mit selbst gemachtem Joghurt und ein paar knackigen Pistazien. So lecker schmeckt der Mai!
Die Gurken munkeln, dass es in einer weit entfernten Stadt, tief im Herzen des sonnigen Frankenlandes, Artgenossen gibt, die bereits erntereife Früchte hervorbringen. Unvorstellbar für unsere Keimlinge, die sich hier durch den harten Lehmboden kämpfen und auf fast 500 Metern Höhe die Kühle des östlichen Bayerns zu spüren bekommen. "Pah, vorgetriebene Baumarktpflanzen, wohlig eingebettet in die Nische eines Reihenhauses im urbanen, hitzespeichernden Betondschungel," hört man sie lästern. Doch tief im Herzen ihres Keimblattes sehnen sie sich heimlich nach einem Hauch der Wärme, die ihre Geschwister dort genießen.
Heute war definitiv einer dieser Tage, die mit einem "Eigentlich-wollten-wir..." begannen. Der ursprüngliche Plan war endlich unsere Tomaten ins Freiland zu setzen. Doch die geplanten Beete waren (noch) fest in den Händen des Spinates, der sich dort prächtig entwickelt hatte. Doch wie sollten wir Tomaten pflanzen ohne den Spinat dabei zu beschädigen? Was tun? Natürlich musste erst einmal der Spinat seinen Platz räumen. Und weil wir schon dabei waren, haben wir kurzerhand sämtliche Spinatbeete geerntet und verarbeitet. Stolze 5,2 kg blanchierter Spinat, liebevoll portioniert in praktische 500 g Beutel, wanderten nach mehreren Stunden Arbeit in die Gefriertruhe.
Die abgeernteten Spinatpflanzen ließen wir vorerst als Bodendecker dort stehen, wo sie waren, um den Boden vor dem Austrocknen zu schützen. Und was war mit den Tomaten? Die müssten noch eine Nacht in ihren Töpfen verbringen, denn “Morgen ist auch noch ein Tag“...
Nordlichter im Süden Deutschlands zu sehen ist wie ein Lottogewinn - eine himmlische Überraschung, die einem ein Lächeln auf das Gesicht zaubert und die man niemals erwartet hätte! Die besten Chancen, dieses Spektakel zu erleben, bieten sich in dunklen Winternächten zwischen September und März und vor allem in nördlichen Regionen mit geringer Lichtverschmutzung. Aber manchmal geschieht das Unmögliche - wie in dieser milden Mainacht, als alle Sterne sich zu einer besonderen Party versammelten! Unter extrem günstigen Bedingungen, wie einem Sonnensturm der Extraklasse (Kp Index lag zeitweise bei 9 von 9) und klarem Himmel, tanzten die Nordlichter durch die Nacht, als ob sie den Himmel persönlich bemalen wollten! Ein wundervolles Spektakel zum Staunen und Genießen!"
Heute häufelten wir die Kartoffeln an um die Knollen vor der Sonne zu schützen. Außerdem bilden sie dadurch weitere Wurzeln entlang des Stängels, was bedeutet, dass sie mehr Nährstoffe aufnehmen können. Zudem sorgt der Damm für warme Füße und einen richtigen Wachstumsschub. Jetzt wären sie bestens gerüstet, um in den kommenden Wochen zu wachsen und zu gedeihen - wenn nicht diese Kartoffelkäfer überall an ihnen herum krabbeln würden. Die kleinen Biester und ihre Larven haben einen riesigen Appetit und machen sich über die Blätter unserer Kartoffelpflanzen her. Bei starkem Befall können sie sogar die ganze Pflanze kahl fressen! Landwirte greifen oft zu Insektiziden, aber bei uns kommt kein Gift in den Garten. Also setzen wir auf Handarbeit. Mehrmals am Tag durchstreifen wir die Reihen und klauben die Käfer von den Blättern. Es ist vielleicht etwas mühselig, aber wenn wir es schaffen, die erste Käfergeneration zu dezimieren, stehen die Chancen gut, dass die übriggebliebenen Kartoffelkäfer für den Rest des Sommers langsamer fressen, als unsere Pflanzen wachsen.
Die Möglichkeit Homeoffice zu machen ist wirklich ein Traum, falls es der Beruf ermöglicht. Umgeben von meinem Laptop und einer immer gut gefüllten Tasse Kaffee sitze ich mit Headset auf dem Kopf im Büro und nehme an Besprechungen teil oder codiere. Doch dann ist Mittagspause! Ich öffne die Tür zum Garten. Warme Luft und der Duft von Blumen und frischem Grün umarmt mich. Die Farbenpracht der Blumen und das satte Grün der Pflanzen sind ein wahrer Augenschmaus und ein willkommener Kontrast zu der Bildschirmarbeit. Die Sonne tanzt sanft durch die Blätter der Bäume, Bienen summen und ein Marienkäfer wiegt sich am Stängel des Salbei im Wind. Es ist, als ob die Zeit hier draußen ein wenig langsamer vergeht. Ich genieße den Moment und tanke neue Energie. Es ist ein Moment, der mich daran erinnert, dass es mehr gibt als nur Arbeit und Pflichten. Und während ich wieder zurück an meinen Schreibtisch gehe, trage ich dieses Gefühl der Ruhe mit mir, bereit, den Rest des Tages mit frischer Motivation anzugehen.
Manchmal ist es ganz gut, wenn man Dinge nicht rechtzeitig fertig bekommt. Ursprünglich sollte unser Holzbackofen schon letzten Herbst ein stabiles Dach mit Biberschwanz-Eindeckung und rundherum weißem Putz bekommen. Im Nachhinein war es Glück, dass wir das nicht geschafft haben. So haben wir ihn einfach notdürftig mit einem Blechdach vor Regen und Schnee geschützt und konnten im Winter unsere Erfahrungen sammeln. Schnell haben wir gemerkt, dass ein Holzbackofen ohne Dach sowohl für den Bäcker als auch für das Gebäck nicht optimal ist. Als Bäcker kann man ja vielleicht noch mit Wind und Wetter umgehen. Aber wenn die Pizza klatschnass am Blech klebt und partout nicht in den Ofen will, wird's echt schwierig!
Die Suche nach einer Lösung, die nicht nur passabel aussieht, sondern auch praktisch ist, hat uns einige Monate gekostet. Heute fiel die Entscheidung dafür, dass der Ofen vorne eine zusätzliche Mauer mit einem überhängenden Dach bekommen soll. Das bedeutete für Andreas, dass er wieder einmal 70 cm tiefe Fundamente in den betonharten Lehmboden 'meißeln' musste.
Das sah in anderen Jahren schon einmal besser aus. Der Wintereinbruch hat gefühlt jegliches Wachstum zwei Wochen lahm gelegt. Möhren, Dill, Petersilie, Rote Beete und Mangold muss man zwischen all dem Unkraut wirklich suchen! Aber wenigstens können wir bereits Spinat, Zuckerschoten, Zwiebeln und Kartoffeln deutlich erkennen.
Es ist Zeit, unsere Kürbisse, Zucchinis und Gurken vorzuziehen. In einer Woche können dann die Bohnen direkt ins Beet gepflanzt werden. Außerdem durften heute auch ein paar Roma- und Pflücksalatpflanzen raus ins Hochbeet nachdem wir dort die Mairübchen vereinzelt hatten.
Der Zustand der Tomaten, die wir am 07.04. ins Freiland gesetzt haben, war ziemlich bedenklich. Als wir vor ein paar Tagen endlich die Mörtelkübel zumindest tagsüber entfernen konnten, haben von den ursprünglich 12 Pflanzen immerhin 11 überlebt. Allerdings war die Hälfte davon so stark geschädigt, dass sie nach und nach eingegangen sind. Bisher haben es von jeder Sorte genau 50% geschafft, aber sie sind definitiv kleiner als ihre Geschwister, die die harten Zeiten im Wohnzimmer verbringen durften.
Bei den Paprika sah es noch schlimmer aus. Nur rund ein Viertel hat der Kälte tapfer getrotzt. Allerdings sind diese Pflanzchen so schwach, dass wir sie nach den Eisheiligen wohl durch Frische ersetzen müssen.
Was bisher geschah
Sonne, Regen, Hagel und Schnee
Der April war ein wahres Wetter-Buffet und eine einzige Herausforderung für unsere Jungpflanzen!