Mit einem satten "Plopp" gefolgt von einem leisen "Schmatzen" landen täglich einige unserer Äpfel im weichen Gras. Es ist Mitte September, und obwohl die Zeit der großen Ernte Ende Oktober noch nicht gekommen ist, wirft der Baum schon zahlreiche Früchte
ab. Immer haben die heruntergefallenen Äpfel kleine Macken oder vielleicht auch mal einen ungebetenen Bewohner, aber zum entsorgen sind sie einfach zu schade! Was also tun mit all dem Fallobst, das sonst in wenigen Tagen verdirbt?
Normalerweise verarbeiten wir das Fallobst zu Apfelmus, doch die Gläser vom letzten Jahr stapeln sich immer noch im Vorratsraum. Das Wochenende rückte näher, und der Holzofen war noch warm vom gestrigen Brotbacken. Da kam mir die Idee:
Warum nicht die restliche Wärme nutzen und einen Apfel-Blechkuchen backen?
Als ich mich entschied, das Fallobst zu verarbeiten, war klar: Es musste ein rustikaler Kuchen werden. Keine kunstvollen Apfelrosen oder perfekt geschnittenen Schnitze – einfach ein Kuchen, der möglichst viele Äpfel benötigt,
saftig und richtig lecker ist. Ich erinnerte mich an einen Kuchen, den ich einst bei einer Freundin probiert hatte: Die Äpfel wurden nicht obenauf gelegt, sondern direkt in den Teig gemischt und gebacken. Genau so sollte
er werden! Zum krönenden Abschluss plante ich eine knusprige Kruste aus Mandeln und geschmolzenem braunen Zucker.
Fallobst, Gartenäpfel oder Lieblingssorten
In unserem Garten steht ein beeindruckender Baum der alten Apfelsorte Boskoop, die in Deutschland oft als 'Boskop' mit nur einem "o" bekannt ist. Hier in der Region nennt man sie jedoch Lederapfel. Der Name leitet sich von der ledrigen, leicht rauen Schale
ab, die auf der Sonnenseite rötlich gefärbt und häufig von einem feinen Rost überzogen ist. Diese robusten Äpfel zeichnen sich durch ihren säuerlichen Geschmack aus, doch nach längerer Lagerung über den Winter werden sie
süßer und mürber.
Wenn du kein eigenes (Fall)obst im Garten hast, kannst du für diesen Apfelkuchen jede Apfelsorte nehmen, die du magst. Besonders gut eignen sich jedoch säuerliche Sorten wie eben Boskop (Lederapfel), Braeburn, Cox Orange oder
Elstar.
Backen im Holzofen oder Elektroherd – es gelingt in beiden!
Der Kuchen gelingt sowohl im Holzbackofen als auch im Elektroherd. Die passenden Backzeiten für beide Varianten findest du weiter unten im Rezept.
Zutaten Saftiger Blech-Apfelkuchen mit Mandelkruste
Aus eigenem Anbau
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Äpfel - Fallobst
Gold-Boskoop Lederapfel
Vom Garten auf den Tisch
Zubereitung
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1 Dieser Kuchen geht blitzschnell, nur die Verarbeitung des (Fall)obstes braucht etwas Zeit: Gebt den Zitronensaft in eine große Schüssel. Entfernt großzügig die schadhaften Stellen der Äpfel, schält,
entkernt und wascht sie gründlich. Schneidet sie dann in grobe Würfel (etwa 0,5 bis 1 cm) und gebt sie sofort in die Schüssel mit dem Zitronensaft. Zwischendurch immer mal umrühren, damit alle Apfelstücke durch
den Zitronensaft schön hell bleiben und nicht braun werden. Zum Schluß den Zucker dazugeben und gut vermischen.
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2 In einer Rührschüssel die Eier mit dem Zucker und dem Vanillezucker so lange cremig schlagen bis der Zucker sich vollständig aufgelöst hat.
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3 Die weiche Butter dazugeben und mit dem Rührgerät untermischen.
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4 Mehl, Backpulver und Salz verrühren. Abwechselnd die Mehlmischung und die Milch hinzugeben und einrühren.
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5Gießt die überschüssige Flüssigkeit der Apfelstücke ab und hebt sie anschließend vorsichtig mit einem Löffel (nicht dem Rührgerät) unter den Teig. Achtet darauf, dass die Apfelstücke gleichmäßig verteilt
sind und eine schöne, homogene Masse entsteht.
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6 Fettet das Backblech mit Butter ein und bestäubt es leicht mit Mehl. Alternativ, falls du nicht im Holzofen backst, kannst du auch einfach Backpapier verwenden. Den Teig darauf gießen und gleichmäßig
auf dem Blech verstreichen.
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7 Zum Schluss die gehobelten Mandeln gleichmäßig auf dem Kuchen verteilen, den Rohrohrzucker darüber streuen und kleine Butterflöckchen hinzufügen.
Das sieht dann so aus.
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8Jeder Herd funktioniert ein bisschen anders. Der Kuchen sollte nach dem Backen oben goldbraun und unten durchgebacken sein.
Backen im Elektroherd: Vorgeheizt bei 180°C Umluft für ca. 40-45 Minuten backen.
Backen im Holzbackofen: Backt den Kuchen bei 180-200°C Unterhitze für etwa 50 Minuten. Achtet darauf, keine Oberhitze zu verwenden (weder Feuer noch aktive Glut im Backraum). Ein bisschen Restglut mit Ascheschicht
im Ofen ist in Ordnung, aber haltet genügend Abstand zum Kuchen. Schaut zwischendurch nach dem Fortschritt und dreht das Blech, falls eine Seite schneller bräunt als die andere. Ich nutze ein emailliertes Backblech,
das bei dieser Temperatur direkt auf dem Backofenboden stehen kann.
Das sieht dann so aus.
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8 Bestäubt den Apfelkuchen vor dem Servieren mit Puderzucker. Warm ist er ein echter Genuss, aber auch kalt schmeckt er hervorragend. Mit einem Klecks Schlagsahne wird er perfekt abgerundet.