Erdbeermarmelade existiert laut EU-Verordnung offiziell nicht, da der Begriff "Marmelade" auf Zitrusfrüchte beschränkt ist. Aber in meiner Welt gibt es sie und sie schmeckt einfach legendär gut, vor allem wenn sie selbst gemacht ist. Doch jenseits aller Verordnungen, worin unterscheiden sich eigentlich Kompott, Marmelade, Konfitüre und Fruchtaufstrich? Kurz gesagt: Im Zuckeranteil, der Zubereitungsart und der Konsistenz.
Kompott: Die Fruchtstücke bleiben meist ganz oder sind nur leicht zerkocht, sodass das Kompott im Prinzip 'Erdbeersaft mit Früchten' ist. Es eignet sich hervorragend als Dessert oder als Beilage zu Süßspeisen.
Fruchtaufstriche: Sie enthalten mehr Zucker als Kompott, aber weniger als Marmelade oder Konfitüre. Dadurch haben sie in der Regel eine weniger gelierte, manchmal stückigere Konsistenz, sind aber dennoch fest genug, um sie als Brotaufstrich zu verwenden. Ich liebe es, mein selbstgemachtes Joghurt mit ein bis zwei Esslöffeln Fruchtaufstrich zu verfeinern.
Konfitüre: Hier werden die Früchte im Verhältnis 1:1 mit Zucker eingekocht, oft zusammen mit Zitronensaft, um die Masse zu verdicken. Das Ergebnis ist eine gleichmäßige, streichfähige Konsistenz – der Klassiker als Brotaufstrich zum Frühstück.
Also, egal ob ihr ein Fan oder Gegner europäischer Verordnungen seid oder einfach nur die perfekte Verarbeitung für eure Erdbeeren sucht – es gibt für jeden Geschmack das passende Fruchterlebnis!
Das Vorbereiten der Gläser ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass eure Marmelade lange haltbar bleibt und frei von Bakterien oder Schimmel ist. Es gibt verschiedene Methoden, um Gläser effektiv zu sterilisieren: im Backofen, im Kochtopf oder in der Mikrowelle. Wir bevorzugen die Spülmaschine. Dazu stellen wir die Gläser und Deckel in die Spülmaschine, wählen ein heißes Programm mit der höchsten Temperatur und lassen den gesamten Spülgang durchlaufen. Direkt danach nehmen wir die Gläser und Deckel heraus, solange sie noch heiß sind, und befüllen sie. Unabhängig davon, welche Methode ihr wählt, ist es wichtig, die verarbeiteten Früchte in die noch heißen Gläser zu füllen und die Deckel sofort fest zu verschließen. Dadurch vermeidet ihr materialbelastende Temperaturunterschiede und es entsteht ein Vakuum, das die Haltbarkeit der Marmelade deutlich verlängert.
Für unser Kompott verwenden wir Einmachgläser, die wir nach dem Kochen zusätzlich 30 Minuten einwecken. Aufgrund des geringeren Zuckergehalts und der dadurch verminderten Konservierung verlängern wir so die Haltbarkeit. Die Marmelade und den Fruchtaufstrich hingegen füllen wir in Twist-off-Gläser, die wir das ganze Jahr über gesammelt haben. Nach dem Einfüllen stellen wir die Twist-off-Gläser nicht auf den Kopf. Das Vakuum entsteht trotzdem, es dauert nur etwas länger. Dadurch vermeiden wir den Kontakt der heißen Marmelade mit der Beschichtung des Deckels, was die Angriffsfläche für Schimmel verringert. Außerdem minimieren wir so die mögliche Freisetzung von Schadstoffen aus der Kunststoffbeschichtung des Deckels in die Marmelade.
Eine Gelierprobe ist eine einfache Methode, um zu testen, ob eure Marmelade die gewünschte Festigkeit erreicht hat. Stellt zunächst einen kleinen Teller in den Gefrierschrank, bevor ihr mit dem Kochen der Marmelade beginnt. Der Teller sollte mindestens 10 Minuten im Gefrierschrank bleiben, damit er richtig kalt wird. Wenn die Marmelade die empfohlene Kochzeit erreicht hat, nehmt den kalten Teller aus dem Gefrierschrank und lasst einen kleinen Löffel voll heißer Marmelade darauf tropfen. Wartet etwa 1-2 Minuten, damit die Marmelade auf dem Teller abkühlen kann. Schiebt dann vorsichtig mit dem Finger oder einem Löffel die Marmelade auf dem Teller. Wenn die Oberfläche der Marmelade Falten bildet und nicht sofort wieder zusammenläuft, hat die Marmelade den richtigen Gelierpunkt erreicht. Sie sollte leicht gelieren und eine marmeladenartige Konsistenz haben. Wenn die Marmelade noch zu flüssig ist und keine Falten bildet, kocht sie weiter für 2-3 Minuten und wiederholt die Gelierprobe.