Wir lieben die indische Küche! Dort ist Paneer das, was Kartoffeln für die deutsche Küche sind: vielseitig, unverzichtbar und immer eine gute Grundlage für köstliche Gerichte.
Paneer ist ein Frischkäse, den ihr ganz einfach selber machen könnt – ohne teure Geräte, nur mit ein wenig Handarbeit. Wir verwenden dafür frische Rohmilch vom Biobauern. So entsteht ein Paneer, der gesund und regional ist, Verpackung spart und am Ende sogar günstiger ist als gekaufter Käse aus dem Supermarkt.
Die Textur von selbstgemachtem Paneer ist fest, aber angenehm krümelig, ähnlich wie bei Feta, während der Geschmack mild und neutral bleibt, fast wie Ricotta. Genau deshalb eignet er sich so gut, um Gewürze aufzunehmen und verschiedenste Aromen zur Geltung zu bringen. Paneer passt perfekt in indische Currys, als Füllung für Samosas oder Parathas (gefüllte Fladenbrote) – und schmeckt auch mariniert, in Würfeln geschnitten, als besondere Zutat in frischen Salaten.
Wie auch bei unserem selbstgemachten Joghurt holen wir für den Paneer die Rohmilch direkt an der Milchtankstelle beim Biobauern. Da diese Milch vor dem Verkauf nicht erhitzt wird, muss sie vor der Verarbeitung unbedingt einmal aufgekocht werden – so seid ihr auf der sicheren Seite, was mögliche Keime betrifft. Wer lieber ESL-Milch oder H-Milch aus dem Supermarkt verwendet, hat es einfacher: Diese Sorten wurden bereits stark erhitzt und sind sofort einsatzbereit.
Vielleicht denkt ihr jetzt: „Warum überhaupt selber machen, es gibt doch Paneer im Laden?“ – Klar, den findet man, meist eingeschweißt, im Kühlregal. Aber: Er bringt jede Menge Verpackung mit, ist weniger frisch, steckt oft voller Konservierungsstoffe und kommt obendrein von weit her, vermutlich sogar aus Indien. Außerdem ist er hierzulande gar nicht so leicht zu bekommen – in Deutschland findet man ihn meist nur in Fachgeschäften oder in ausgewählten Filialen einiger großer Supermarktketten.
Selbstgemachter Paneer ist deshalb gleich mehrfach im Vorteil: Er ist frischer, gesünder, nachhaltiger – und am Ende auch günstiger. Im Vergleich zum gekauften Produkt spart ihr etwa die Hälfte der Kosten.
Viel ist es nicht. Wahrscheinlich habt ihr fast alles schon in eurer Küche stehen. Es geht also nicht darum, neues Zubehör anzuschaffen, sondern das Vorhandene zu nutzen.
1) Für den Transport der Milch habe ich mir einfach Milchflaschen aus dem Supermarkt geholt. Das Pfand liegt bei 15 Cent pro Flasche – für drei Flaschen einmalig gerade mal 45 Cent. Eine kleine Investition, die sich beim ersten Einkaufen gleich auszahlt. Wer möchte, kann auch andere Glasflaschen verwenden – es muss ja nicht zwingend eine 'klassische Milchflasche' sein.
Wichtig ist die Hygiene: Die Flaschen müssen sauber sein. Spült sie zuerst gründlich mit heißem Wasser aus, schrubbt sie dann mit etwas Spülmittel und einer Flaschenbürste und spült sie zum Schluss noch einmal mit sehr heißem Wasser durch. So ist alles bereit und ihr könnt die Milch innerhalb der ersten Stunden nach dem Einkauf weiterverarbeiten – sei es zum Abkochen, für Joghurt oder für Käse. So bleibt der Geschmack frisch und ihr seid auf der sicheren Seite.
Hier seht ihr, wie ich den Paneer ganz unkompliziert presse – ohne spezielle Geräte, nur mit zwei ganz normalen Küchensieben.
Selbstgemachter Paneer hält im Kühlschrank etwa 3–5 Tage, wenn ihr ihn sauber abgedeckt lagert. Am besten verarbeitet ihr ihn frisch, direkt nach der Zubereitung. Wenn ihr etwas Vorrat anlegen möchtet, könnt ihr Paneer auch einfrieren: Einfach in Scheiben oder Blöcke schneiden, luftdicht verpacken und einfrieren. Beim Auftauen im Kühlschrank kann er etwas bröseliger werden, eignet sich aber weiterhin perfekt für Currys, Pfannengerichte oder Salate.
Das kann schon einmal passieren – und meist gibt es eine einfache Lösung.
Mehr Säure dazugeben: Manchmal braucht die Milch einfach einen kleinen Extra-Schubs. Gebt nach und nach einen weiteren Esslöffel Zitronensaft oder Essig dazu und rührt die Milch ganz sanft mit einem Kochlöffel, bis sich alles verteilt hat.
Geduld haben: Nicht gleich nervös werden – manchmal dauert es ein paar Minuten, bis sich die Milch trennt. Lasst sie nach der Zugabe des Safts oder Essigs 5–10 Minuten stehen und schaut dann noch einmal nach.
Sanft rühren: Vermeidet hastige Bewegungen oder den Schneebesen. Zu starkes Rühren zerstört den Käsebruch.
Notlösung – Hitze erhöhen: Wenn sich nach 15 Minuten immer noch nichts tut, erhitzt die Milch erneut, bis sie deutlich heiß ist. Gebt dann langsam Essig oder Zitronensaft hinzu und rührt sanft um.