Äpfel verwerten: 10 einfache Rezepte für Fallobst (z. B. Boskop)

  • Jahreszeit aug-okt
  • Beitrag vom 11.10.2025
  • Regional 100%
  • Nachhaltigkeit & Gesundheit Verpackung, Transport, Frische
  • Schwierigkeit Leicht
  • Technikgrad Standard
  • Kosten DIY 50-90% billiger

Jedes Jahr im Herbst fallen unsere Boskop-Äpfel schneller, als ich sie aufsammeln kann. Damit nichts verkommt, zeige ich euch, wie ihr Fallobst nachhaltig verwertet – von Apfelmus bis Apfelessig, süß bis herzhaft. Mit einfachen Zutaten aus dem Garten spart ihr Geld, vermeidet Zusatzstoffe und kocht leckere Vorräte für den Winter!

Hier sind meine Top 10 Rezepte um Äpfel zu verwerten: lecker, regional und immer mit dem Gedanken, nichts zu verschwenden.


Bevor ihr zu den Rezepten kommt, vorab ein paar praktische Tipps, wie ihr euer Fallobst lagert und verarbeitet. Wer direkt in die Küche will, klickt einfach hier:

Tipps zur Lagerung von Fallobst


Mit ein paar einfachen Tricks bleibt auch Fallobst länger frisch und knackig, sodass ihr ein paar Kilo sammeln könnt, ohne gleich alle verarbeiten zu müssen.

Sorgfältig auswählen und kontrollieren

Sortiert die Äpfel gleich nach dem Sammeln. Stark beschädigte oder faulige verarbeiten wir entweder oder geben sie in die Biotonne, damit sich Fäulnis nicht ausbreitet. Jeden Tag schaue ich nach den gelagerten Äpfeln und nehme faule sofort raus – ein einziger kann die anderen anstecken.

Luftzirkulation ermöglichen

Damit die Äpfel nicht faulen, brauchen sie Luft. Ich lege sie in flache Holzkisten, die ich oft kostenlos hinter der Kasse beim Discounter mitnehme. Die Äpfel liegen in einer Schicht nebeneinander und werden nicht gestapelt.

Kühl und dunkel lagern

Äpfel mögen’s kühl, so 5-10 Grad, aber nicht frostig. Über 15°C reifen sie zu schnell, unter 0°C bekommen sie Frostschäden. Ein dunkler, gut belüfteter Ort ohne Sonne ist ideal, damit sie nicht austrocknen. Ich lagere sie in unserem Schuppen, wo es perfekt passt. Kein Schuppen? Eine Kiste oder ein luftiger Korb an einem kühlen, dunklen Platz tut’s auch. Draußen lagern ist besser als innen, denn Fallobst zieht schnell Fruchtfliegen an und die will niemand wirklich nicht im Haus haben.

Tipps gegen Fruchtfliegen

Fruchtfliegen sind wirklich ein Thema, wenn ihr Fallobst verarbeitet. Hier sind ein paar Tricks wie ihr sie fernhaltet – einfach, günstig und ohne Chemie:

  • Sauberkeit: Fallobstreste sofort entfernen und den Arbeits- und Lagerbereich sauber halten. Fruchtfliegen werden von fauligem Obst nahezu magisch angezogen.
  • Abdecken: Wenn ihr die Äpfel verarbeitet, deckt sie mit einem sauberen Tuch oder Netz ab, damit die Fliegen nicht rankommen.
  • Essigfalle: Ein Glas mit Apfelessig füllen, ein paar Tropfen Spülmittel dazugeben (das bricht die Oberflächenspannung) und mit Frischhaltefolie abdecken. Kleine Löcher in die Folie stechen – die Fliegen kommen rein, aber nicht mehr raus. Am besten abends aufstellen und über Nacht wirken lassen.
  • Kräuter: Fruchtfliegen mögen angeblich den Geruch von Basilikum, Minze oder Lavendel nicht. Ein paar Töpfe mit diesen Kräutern in der Nähe der Äpfel aufzustellen soll helfen.

Fallobst Vorbereitung


Wenn ihr Fallobst verarbeiten wollt, ist der erste Schritt nach dem Aufsammeln der Äpfel, das gründliche Waschen. Dann schneidet ihr faule oder schadhafte Stellen sorgfältig heraus – diese gehören in die Biotonne, damit keine Krankheiten im Garten zurückbleiben. Spült die Äpfel danach noch einmal gründlich ab, um Schnittreste zu entfernen. Je nach Rezept schält, entkernt und würfelt ihr dann die Äpfel, bereit zum Kochen, Backen oder Dörren.

Apfelanomalien


Glasapfel

Ein Glasapfel ist im Grunde ein Apfel, der so aussieht, als wären Teile des Fruchtfleisches aus Glas – also durchsichtig oder fast durchsichtig. Das passiert, wenn Frost oder hohe Feuchtigkeit den Apfelbaum stresst. Manche Sorten werden dadurch matschig oder mehlig, aber bei unseren Boskop-Äpfeln habe ich gemerkt, dass das nicht der Fall ist und sie im Gegenteil sogar sehr gut schmecken. Probiert in diesem Fall am besten eure Äpfel selbst und entscheidet, ob ihr die glasigen Stellen ausschneidet oder verarbeitet.

Schorf (Apfelschorf)

Schwarze, raue Flecken auf der Schale, die wie Schmutz aussehen, aber nicht abgewaschen werden können – das ist Schorf, ein Pilz. Er macht die Äpfel unappetitlich, aber das Fruchtfleisch ist meist noch gut. Ich schneide die betroffenen Stellen mindestens 1 cm um die Flecken weg und verwende den Rest.

Wurmlöcher - Apfelwickler

Kleine Löcher oder Gänge im Apfel, oft mit Krümeln drin, deuten auf den Apfelwickler hin – eine Larve, die sich durchs Fruchtfleisch frisst. Die Äpfel sind meist noch nutzbar, wenn ihr die Gänge großzügig (mindestens 2 cm um die Gänge) ausschneidet.

Mehlige Äpfel

Äpfel, die weich, trocken und „mehlig“ schmecken, statt knackig, haben oft zu lange am Baum gehangen oder wurden zu warm gelagert. Das passiert bei Fallobst, wenn es im Gras liegt. Sie sind nicht krank, nur weniger lecker roh. Am Besten Apfelmus daraus machen, wo die Konsistenz keine Rolle spielt.

Tipps zur Vermeidung von Apfelkrankheiten


Fallobst richtig entsorgen

Wenn die Äpfel runterfallen, sammeln wir sie täglich auf – nicht nur, um sie zu verwerten, sondern um Krankheiten vorzubeugen. Faulende Äpfel auf dem Boden ziehen Pilze und Schädlinge, die sich im nächsten Jahr auf den Baum stürzen, förmlich an. Die guten Stellen der Äpfel verarbeiten wir und der Rest kommt in die Biotonne, nicht auf den Kompost, da ihr dadurch nur die Krankheiten und Pilzsporen im Garten verteilt.

Laub entfernen und lichten

Im Herbst, wenn die Blätter fallen, harken wir sie alle paar Tage zusammen. Laub, besonders wenn es feucht liegt, ist ein Paradies für Pilzsporen wie Apfelschorf oder Monilia. Wir lassen nichts unter dem Baum liegen, denn da überwintern die Probleme. Außerdem schneiden wir regelmäßig ein paar Äste zurück, damit Luft und Sonne an die Krone kommen. Das macht den Baum weniger anfällig für Mehltau, der feuchte, schattige Stellen liebt. Mit einer einfachen Gartenschere kommt man weit – bei uns ist das seit Jahren Routine und der Baum dankt’s mit gesunden, großen Äpfeln.

Tipp: Schneidet im späten Winter (Februar/März), wenn der Baum ruht. Entfernt überschüssige Äste, die nach innen wachsen und lasst die Krone luftig.

Backen mit Apfel-Fallobst – rustikal bis feierlich


Wer mit Fallobst backt, setzt auf Nachhaltigkeit – und auf Geschmack. Die Äpfel sind oft etwas rustikaler, aber genau das macht ihren Charme aus. Wichtig ist nur, sich beim Vorbereiten etwas mehr Zeit zu nehmen: Druckstellen und schadhafte Stellen sollten gründlich ausgeschnitten werden. Für Kuchen eignen sich grob geschnittene Würfel oder rustikale Schnitze besonders gut.

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Einfaches, aromatisches Birnenkompott

Eine weitere schöne Möglichkeit zur Verwertung von Fallobst ist das Einkochen von Birnenkompott – oder als weitere Variante ein Apfel-Birnen-Kompott. Mit ein paar einfachen Tipps zum Nachreifen und kostenschonenden Einkochen wird daraus ein echtes Zero-Waste-Highlight – natürlich, lecker und nachhaltig!


Regionale Advents- & Weihnachtsmärkte

Heimischem Äpfel werden auch in der Adventszeit zu köstlichen Leckereien wie Punsch, Bratäpfeln oder Apfelgebäck verarbeitet. Erlebt die magische Adventszeit 2025 mit funkelnden Lichtern, traditionellem Handwerk und regionalen Spezialitäten. Zwischen Glühweinduft und Lichterglanz findet ihr hier besinnliche Momente fernab vom Großstadttrubel – perfekt, um den Zauber des Winters im Regensburger Land zu genießen.

Herzhafte Selleriesuppe süß-sauer

Genug vom Äpfelputzen und Einkochen? Dann wird’s Zeit für eine kleine Belohnung: eine cremige Selleriesuppe mit Charakter – bodenständig, aber mit dem gewissen Etwas. Sellerie, Zwiebeln, Kartoffeln und frische Petersilie verschmelzen zu einer harmonischen Komposition, fein abgerundet durch einen Hauch Süße und einen Spritzer Säure. Ein wärmendes Geschmackserlebnis, das perfekt in die Herbstküche passt.